Megalithkultur in der Region Falbygden
Die Region zwischen den beiden Seen Vänern und Vättern in Südschweden markiert die Nordgrenze der Megalithkultur. Zwischen den beiden Seen liegt die Region Falbygden, eine abwechslungsreiche Landschaft mit vielen Mooren und einzigartigen Tafelbergen. Es gibt wenige Landschaften, die so stark von der Vergangenheit geprägt wurden wie Falbygden. Neben anderen vor- und frühgeschichtlichen Relikten befinden sich hier drei Viertel aller schwedischen Ganggräber. Insgesamt haben sich hier 260 dieser Anlagen erhalten. Das bedeutet, dass Falbygden eine der größten Konzentrationen an megalithischen Grabanlagen in Nordeuropa vorweist.
Da der natürliche Untergrund sehr kalkhaltig ist, sind die mehr als 5.000 Jahre alten Skelettreste, die innerhalb der Grabkammern gefunden wurden, hervorragend erhalten – gute Voraussetzungen für die derzeit laufenden wissenschaftlichen Untersuchungen der Universität Göteborg zur Ermittlung des sogenannten genetischen Fingerabdrucks und des Ursprungs der damaligen Bevölkerung.
Die Ganggräber von Falbygden sind landschaftsbeherrschende Anlagen, aber auch das Gegenteil trifft zu, dass die Landschaft über die Grabanlagen dominiert. Falan ist eine hügelige Hochfläche, umgeben von den abgeflachten Kuppen der Tafelberge von Mösseberg, Ålleberg, Geumsberget und Billingen, und im Bereich der Bergkuppen findet sich Dolerit, Kalkstein, Sandstein und anderes. Es ist offensichtlich, dass es eine Beziehung zwischen den Hügeln und den Ganggräbern gibt. Sowohl die Gesamtform als auch die Art des Baumaterials spiegeln die natürliche Umgebung wider: Die Seitenflächen bestehen aus Sedimentgestein, die Decksteine aus anstehendem Dolerit. Damit liegt eine Anordnung vor, die es sowohl bei den Bergen als auch bei den Ganggräbern gibt.
Das Falbygden Museum und Megalithic Routes rund um Falköping
In der Umgebung von Falköping werden die bedeutendsten Megalithanlagen im Verlauf von verschiedenen touristischen Routen präsentiert. Eine einzigartige Wanderroute führt durch die Stadt, vorbei an Megalithgräbern und Gräbern aus anderen Epochen, die sich im Stadtgebiet von Falköping noch erhalten haben. Einen besonderen Ausflug wert sind die Ganggräber von Karleby, Vårkumla, Luttra und – nicht zu vergessen – Ekornavallen, ein einzigartiger prähistorischer Ort mit Gräbern und Fundstücken von der Steinzeit bis zur Eisenzeit.
In der Stadtmitte von Falköping liegt das auf Archäologie spezialisierte Falbygdens Museum. Hier kann der Besucher detaillierte Informationen über Falbygdens Reichtum an Denkmalen finden. Die beiden Ausstellungen „Die Vergangenheit von Falbygden“ und „Ein anderes Jahrtausend“ ermöglichen es, sich anhand von Worten und Klängen eine Vorstellung von der Geschichte dieser Gegend zu machen. In der Ausstellung befinden sich einzigartige Exponate wie das Skelett eines 9000 Jahre alten domestizierten Hundes, eine steinzeitliche Flöte und eine Kopie des eindrucksvollen Goldschatzes von Ålleberg. Ebenfalls ausgestellt ist das „Rasberry Girl“, ein in Europa sehr seltenes Beispiel für eine jungsteinzeitliche Moorleiche. Neu hinzugekommen ist die Rekonstruktion ihres Gesichts.